ILCOR hat auf die aktuellen Studien von Nielsen und Kim mit einem Statement reagiert, welches sich klar auf die Fortführung von Maßnahmen des Temperaturmanagements nach erfolgreicher Reanimation festlegt. Das Statement finden Sie hier: pdf TTM ILCOR update Dec 2013 auf den Seiten des AK Notfallmedizin.
In einer von Nielsen et al. publizierten multizentrischen Studie wurden 939 Patienten nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb des Krankenhauses auf 33°C abgekühlt oder auf einer Temperatur von 36°C gehalten. Bezüglich der untersuchten Endpunkte Mortalität und neurologische Defizite unterschieden sich die beiden Gruppen zum Ende des Beobachtungszeitraumes nicht signifikant. Nach 180 Tagen waren 54% der 33°C Gruppe und 52% der 36°C Gruppe verstorben oder hatten eine schlechte neurologische Funktion (risk ratio 1,02; 95% CI, 0,88-1,16; p=0,78).
Die Ergebnisse der Studie haben zu Diskussionen bezüglich des Stellenwertes der Hypothermietherapie bei reanimierten Patienten geführt. Es muss jedoch beachtet werden, dass die untersuchten Populationen in den Studien deutlich different sind. So lag der Anteil von Patienten mit stattgehabter Laienreanimation in der neueren Studie bei über 70% , der Anteil der Patienten mit Kammerflimmern um 80% und der Beginn der Reanimationsmaßnahmen erfolgte im Median nach 1 Minute. Diese Rahmenbedingungen entsprechen jedoch nicht der Realität in Deutschland, wie sie im Deutschen Reanimationsregister erfasst wird.
Der Arbeitskreis Notfallmedizin der DGAI empfiehlt, folgend der Empfehlung der ILCOR, bis zum Vorliegen weiterer Studienergebnisse, ein aktives Temperaturmanagement zu betreiben. Erhöhte Temperaturen sind in jedem Fall zu vermeiden.